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Sand und Lehm - Lebensraum und Baustoff

„Insekten und auch andere Tiere in unseren Gärten und Grünanlagen brauchen nicht nur Nahrung, sie brauchen auch Strukturen, in denen sie überwintern können, in denen sie Nisthöhlen anlegen können oder wo sie Materialien für den Bau ihrer Nester finden“, erklärt Ulrike Stüber vom Fachdienst Umwelt der Geesthachter Stadtverwaltung.  Darum wirbt sie im Sinne vom insektenfreundlichen Gärtnern für das Anlegen offener Flächen, an denen Baustoffe für die Tiere zugänglich sind. „Die Projekte, die ich vorstellen möchte, sind überwiegend kostengünstig und einfach herzustellen. Sie fördern die Verwendung oder Wiederverwendung natürlicher Materialien, das spart Ressourcen und vermeidet Abfälle.“

Sandbeete sind ideale Lebensräume für Wildbienen und die Tiere lassen sich hier sehr gut beobachten. „Dazu hebt man an einer unbedingt sonnigen Stelle eine Fläche von mindestens 50 x 50 x 20-50 Zentimetern aus und füllt diese mit bindigem Sand“, beschreibt Ulrike Stüber. Ein Tipp für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner, die bisher noch nicht so viel Sand verwendet haben: Der Sand sollte in der Hand etwas formbar sein, also einen Anteil an feinerem Material wie Ton und Lehm enthalten. Der Grund: „Sonst können die Wildbienen keine Brutröhren darin bauen“, weiß Ulrike Stüber. Wer mehr Platz hat, kann eine solche Sandfläche auch mit kleinen Blühinseln kombinieren - das dient der Optik und den Insekten. 

Sehr beliebt ist auch ein anderer Baustoff: Lehm. Sobald man ihn im Garten zugänglich lagert, finden sich verschiedene Arten ein, die entweder direkt in dem Lehmhaufen ihre Niströhren anlegen oder das Material zu Bauzwecken abtransportieren. Einge Arten, die profitieren: Schwalben benötigen Lehm für ihre Nester und Lehmwespen nutzen ihn als Deckelmaterial für ihre Brutzellen. Wichtig zu wissen: „Ein Hügel aus Lehm sollte immer eine Art Steilwand haben, dort beginnen Wildbienen meist sofort damit Niströhren anzulegen“, erklärt Ulrike Stüber.

Wer sich einmal anschauen möchte, wie ein solcher Lehmhügel im Garten aussehen kann, findet ein kleines Beispiel am Bienenpfad am Geesthachter Hafen. Der Fachdienst Umwelt hat dort gemeinsam mit dem Nabu, Kita-Kindern und dem Städtischen Betriebshof mehrere Gestaltungselemente angelegt, die Insekten gefallen. Auch bienenfreundliche Stauden und Gehölze wurden dort gepflanzt. 

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