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13.11.2017

Stadtverwaltung und Komitee besuchen lettisches Stadtfest "Dzires Kuldiga"

Im Juli wurde die Stadtverwaltung und das Komitee für Internationale Begegnungen eingeladen, das Stadtfest „Dzires Kuldiga“ in unserer lettischen Partnerstadt zu besuchen. Eine 7-köpfige Delegation aus Geesthacht, an der Spitze Bürgermeister Olaf Schulze und Erster Stadtrat Dr. Georg Miebach, hat sich auf den Weg in die schöne Stadt Kuldiga gemacht. Viele von uns sind zum ersten Mal dort gewesen und alle wurden sehr herzlich aufgenommen.

Unsere langjährigen lettischen Freundinnen, Dace Reinkopa und Thereza Strauta, haben sich um uns gekümmert und uns geholfen, sich in der Stadt zurechtzufinden. Dace stand uns mit ihren sehr guten Deutschkenntnissen immer zur Verfügung.

Wir wurden von der Bürgermeisterin, Frau Inga Berzina, im Rathaus empfangen. Mit ihr zusammen haben wir die im Neubau befindliche große Schwimmbadhalle begutachtet.

Das Stadtfest beginnt jedes Jahr am Donnerstag vor dem 3. Juliwochenende und erstreckt sich über vier Tage. In dieser Zeit finden überall in der Stadt auf mehreren kleinen und großen Bühnen verschiedene Konzerte statt. Eine davon ermöglicht jungen Talenten aus Lettland ihr Können zu präsentieren, egal ob musikalisch oder schauspielerisch. Insgesamt sieht man überall, dass die Kultur in Lettland von unglaublich großer Bedeutung ist. Sie ist dort ein fester Bestandteil des Lebens. Für die Letten bedeutet Kultur Bildung, und die soll für jede Bevölkerungsschicht frei zugänglich sein. Das will man u. a. erreichen, indem das Gesetz vorschreibt, pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mindestens eine Bibliothek vorzuhalten. Somit hat Kuldiga und Umgebung, mit fast 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, insgesamt 29 (!) Bibliotheken. Dazu kommen noch 13 Kulturhäuser.

Während unseres Aufenthaltes haben wir auch die „neue“ alte Musikschule besichtigt, die jetzt um mehrere Unterrichtsräume und einen Probe- und Konzertsaal erweitert wurde, damit allen Jugendlichen, die ihre musikalischen Talente weiterentwickeln möchten, die Chance gegeben wird, kostengünstig einen individuellen Einzelunterricht vor Ort zu besuchen. Die Lehrkräfte werden von staatlicher Seite bezahlt.

Am Donnerstag durften wir an einer Vernissage von lokalen Künstlern teilnehmen. Abends fand, wie jedes Jahr, ein Umzug französischer Akrobaten statt, die ihr Publikum immer wieder mit einem neuen Programm begeistern.

Am Freitag war die offizielle Eröffnung des Stadtfestes. Alle „wichtigen“ Personen aus Kuldiga und den benachbarten Gemeinden und Städten waren dabei. Geesthacht sowie Drøbak, eine andere langjährige norwegische Partnerstadt waren dazu ebenfalls eingeladen und wurden den Anwesenden vorgestellt. Dabei haben wir die Chance genutzt unser Gastgeschenk zu überreichen, eine Collage der Geesthachter Künstlerin, Frau Sandra Pflaum. Alle waren begeistert.

An diesem Tag hat uns auch eine Gruppe Geesthachter Radler begleitet, die per Fähre mit ihren Fahrrädern (!) nach Kuldiga gekommen war. (An dieser privat organisierten Radtour konnte jede und jeder Interessierte teilnehmen. Über die Presse wurde zum Mitmachen aufgerufen).

Zum Tagesabschluss wurden wir zu dem Großkonzert „Ohne Theater können wir nicht leben“ eingeladen. Diese Aufführung wurde später landesweit ausgestrahlt.

Der Fest-Höhepunkt war der Samstagabend. Nachdem wir nun alle Sehenswürdigkeiten in Kuldiga kennengelernt hatten, wurden wir zum Empfang der Stadtverwaltung eingeladen. Nach einer kleinen Stärkung dürften wir in Begleitung von norwegischen und holländischen Delegationen sowie lokalen Vereinen, Schulen, Kindertagesstätten, Betrieben, Gruppen usw. mit den Repräsentanten Kuldigas durch die Stadt marschieren, wo wir von gefühlt ALLEN Einwohnerinnen und Einwohnern auf den Straßen begrüßt wurden. Es waren Tausende von Menschen, die uns zugeschaut und zugewunken haben. Es war überwältigend. Ein Fest für ALLE! Ganze Familien sind auf die Straßen gegangen und alle haben zusammen ihre Stadt gefeiert, von morgens, bis in die späte Nacht. Die Spielplätze waren voll mit fröhlich spielenden Kindern, sogar noch nach Mitternacht! Diese Stimmung wünschen wir uns auch hier. Feste, an denen viele bzw. nahezu alle Bürgerinnen und Bürger teilnehmen. Von Kuldiga können wir Einiges lernen!

Nachdem wir am Sonntag noch einen Ausflug an die nahegelegene Ostsee gemacht hatten, mussten wir uns am Montag wieder auf den Weg zurück in unsere Heimat machen. Während eines kurzen Zwischenstopps in Riga bearbeiteten und besprachen wir beim Mittagessen unsere Eindrücke mit Dace, die sich die ganze Zeit rührend um uns gekümmert hatte. Die Begeisterung war bei allen groß. Kuldiga hat sich in den letzten Jahren enorm verändert und weiterentwickelt, und an jeder Ecke ist die Kultur präsent.

Was noch auffällt – die Frauenquote in der Verwaltung! Man könnte fast sagen, Kuldiga wird von Frauen regiert.

Wir bedanken uns bei unseren lettischen Freundinnen und Freunden für die Einladung, das interessante und lehrreiche Programm und für die Herzlichkeit. Wir konnte eine ohnehin gute Freundschaft weiter vertiefen. Daran möchten wir festhalten.

 

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